Ehemaliges Schullandheim in Fensdorf wird zu Mehrgenerationenhaus
Das markante Gebäude im Herzen von Fensdorf war Jahrzehnte lang eine gute Adresse für Ausflüge junger Menschen, vorwiegend aus dem Ruhrgebiet. Das alte Schullandheim, erbaut in den 1950er Jahren, hat bis ins Jahr 2020 noch jugendliche Gäste beherbergt. Nachdem der Bau gerade im Innenbereich deutlich in die Jahre gekommen war und die Pächter keine Zukunft am Standort sahen, wurde das Gebäude seit 2021 nicht mehr genutzt und stand letztlich zum Verkauf. Die Ortsgemeinde Fensdorf erwarb daraufhin die Immobilie. „Die Ortsgemeinde wollte gerne selbst in der Hand haben, was mit dem Gebäude passiert.“, erklärt Ortsbürgermeisterin Daniela de Nichilo den Schritt. Bei der Investorensuche hatte man einen ganz klaren Wunsch für das Gebäude: „Wir haben uns etwas in die Richtung altengerechtes Wohnen gewünscht.“, so de Nichilo.
Bei der Suche nach einem Investor hatte Wirtschaftsförderer Michael Becher von der Verbandsgemeindeverwaltung Betzdorf-Gebhardshain die passende Adresse. Er stellte den Kontakt zu Projektentwickler Bernd Becher und Investor Fevzi Ay her.
Nach dem Komplettumbau mit Kernsanierung der über 800 Quadratmeter großen Immobilie, sollen in dem ehemaligen Schullandheim zehn Wohneinheiten mit unterschiedlichen Größen (66-120 Quadratmeter) entstehen – drei davon barrierefrei. Dazu gehört dann auch ein gemeinsam genutzter Freizeitbereich und ein eigens für das Objekt neu angelegter Spielplatz. Das Konzept sieht vor hier ein Mehrgenerationenwohnhaus zu errichten. Ziel soll es sein, dass Jung und Alte gemeinsam unter einem Dach wohnen und sich gegenseitig helfen können. Dass dabei vor allem die Senioren profitieren können liegt auf der Hand. „In anderen Ländern ist das Mehrgenerationenthema bereits schon ein fester Bestandteil der Gesellschaft. Alt und Jung können sich hier gegenseitig helfen. Egal ob beim Einkauf, der Kinderbetreuung oder einfach mal gemeinsam grillen.“, erläutert Projektleiter Bernd Becker das Konzept.
„Es ist ein neuer Trend – Seniorenwohnungen auf dem Land. Es zieht die Leute nicht mehr in die große Stadt.“, so Michael Becher.
Der Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain, Joachim Brenner, stimmte dem voll zu: „Der Wohnungsmarkt ist definitiv da! Wir haben ein großes Wachstum in der Verbandsgemeinde zu verzeichnen; ganz im Gegensatz zu den damaligen Prognosen. Durch die vielen mobilen Serviceangebote hat man auf dem Land kaum noch Nachteile in der Versorgung – auch im Alter nicht.“
Neben dem Umbau ist auch ein Neubau auf dem gegenüberliegenden Grundstück geplant. Hier sollen zwölf Wohneinheiten entstehen. „Diese sind dann alle komplett barrierefrei.“, erzählt Investor Favzi Ay, welcher zugleich auch Inhaber eines Bauunternehmens ist. Ay hat bereits mehrere solcher Wohnprojekte im Kreis Altenkirchen verwirklicht. So z.B. in Daaden und Elkenroth. Mit seiner Expertise ist er sich sicher, dass auch dieses Projekt ein voller Erfolg wird.
Die Fertigstellung der Bestandsimmobilie ist für Anfang Oktober geplant. Dann soll es auch einen Tag der offenen Tür mit Besichtigungsmöglichkeiten geben.
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